Donnerstag, 8. Februar 2007

Was machen die Schulen mit dem Büchergeld

Da wird mit viel Trara das Büchergeld als Lösung gegen den Bildungsnotstand in Deutschland eingeführt und die Eltern damit noch mehr belastet.

Seit Jahren zahle ich nun - zwar widerstrebend, aber doch - meinen Anteil zum Ausstieg aus der Pisa-Krise. Nur neue Bücher hat's seitdem für mein Kind noch nicht gegeben.

Vielleicht lag es ja an der unklaren Situation bei der Rechtschreibreform (so richtig "fertig" ist man bei diesem Kasperltheater wohl noch nicht). Oder vielleicht haben die Schulen mit dem Geld ja auch andere Pläne? Aber komisch ist es dann schon, wenn Eltern von der Schule aufgefordert werden - freiwillig natürlich - für den Unterricht passende Bücher zu kaufen.

Das nennt sich dann wohl Bildungspolitik. Habe ich verstanden. Aber warum heißt das "Büchergeld" denn "Büchergeld"? Das muß man mir wohl noch erklären.

Sozialabgaben für alle Einkommensarten

Mich erstaunt es immer wieder, wie unter dem Deckmantel der vermeindlichen Gerechtigkeit Gesetze erlassen werden, die offensichtlich ungerecht sind.

Unsere soziale Absicherung ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. So ist es u.a. vorgesehen, daß die aktuell arbeitende Generation für die Elterngeneration - also die Rentner aufkommt. Dies geschieht über die Zahlung von Rentenbeiträgen. Es ist also nicht so, wie mancher gerne glauben möchte, daß seine eigenen Zahlungen nur seiner eingenen Rente zukommt, sondern es werden ausschließlich die Renten der Vorgänger-Generation einbezahlt (wer sich nun fragt, "wer bezahlt denn dann für mich?", dem kann nur geantwortet werden: deine Kinder).

Aber das ist hier gar nicht mein Anliegen. Denn wenn es ein gesamtgesellschaftliches Anliegen darstellt, die Vorgängergeneration nicht im Regen stehen zu lassen, so muß man sich doch fragen, wer für die Eltern der Selbständigen und Beamten aufkommt, denn diese Berufsgruppen zahlen keine Rentenbeiträge (außer natürlich zur persönlichen Absicherung, aber darum geht es ja hier nicht).

Ich finde es sehr unfair, daß manch einer sich ein schönes Leben macht, und die Versorgung seiner Eltern einfach der Allgemeinheit überläßt.

Gesundheitsreform

Dieser Tage wurde mal wieder eine Gesundheitsreform verabschiedet. So richtig verstanden habe ich allerdings nicht, was uns allen das so bringen soll und wird. Aber mein Eindruck ist der, daß mal wieder am Patienten gespart und bei den Einzahlern noch mehr abkassiert werden soll.

So wie ich unser Gesundheitssystem sehe, gibt es viele Einzahler und auch Entnehmer. Ich nenne es absichtlich Entnehmer und nicht Patienten, da eben nicht nur die Patienten Gelder der Krankenkassen erhalten, sondern auch Ärzte, Kassenärztliche Vereinigungen, Apotheken und nicht zuletzt die Krankenkassen selbst.

Wenn ich also lesen muß, daß unabhängig vom Warenwert einer Arznei der Apotheker über 9€ kassiert, dann habe ich das Gefühl daß da was nicht in Ordnung ist.

Auch wenn ich von Privat-Patienten erfahre, daß bereits für die telefonische Anfrage für einen Behandlungstermin (also ein Gespräch nicht mit dem Arzt, sondern in der Regel mit einer Sprechstundenhilfe) bereits ein Rechnungsposten von über 20€ auftaucht, dann sehe ich auch eine gewisse Selbstbedienungsmentalität.

Und da ich als Patient, der nicht privat versichert ist, keine Rechnung zu Gesicht bekomme, frage ich mich doch, was der Arzt denn mit der Kasse (anonymisiert über die Kassenärztliche Vereinigung) überhaupt abrechnet.

Insgesamt bin ich deshalb der Meinung, daß die Gesundheitsreform eigentlich an der falschen Stelle ansetzt. Es sollte nicht am Patienten gespart werden, sondern lieber die Kosten im System besser kontrolliert werden. Aber leider hat das System ein Lobby, nur der Patient eben nicht.