Samstag, 24. Februar 2007

Familien-Politik: 50 Jahre und kein bisschen Weise

Wilfried Schreiber

50 Jahre und kein bisschen Weise

Vor ziemlich genau 50 Jahren hat ein sehr kluger Mann unserem damaligen Bundeskanzler Adenauer einen umfassenden Plan zu einer Neugestaltung des Rentensystems vor.

Darin proklamiert er in weiser Voraussicht ein „Drei-Generationenmodell“. Hierzu ein Zitat aus seinen Ausführungen:
„Wer kinderlos oder kinderarm ins Rentenalter geht und, mit dem Pathos des Selbstgerechten, für gleiche Beitragsleistungen gleiche Rente verlangt und erhält, zehrt im Grunde parasitär an der Mehrleistung der Kinderreichen, die seine Minderleistung kompensiert haben. Es gibt allen Spöttern zum Trotz ein gesellschaftliches ‚Soll‘ der Kinderzahl, eben jene 1,2 Kinder, die jeder Einzelmensch haben muß, damit die Gesellschaft am Leben bleibt und auch für den Unterhalt ihrer Alten aufkommen kann.“ (S. 37)
Adenauer hat aber diesen gut gemeinten Rat schlichtweg ignoriert und das auch heute noch geltende „Zwei-Generationenmodell“ durchgesetzt. Die Folgen dieser Ignoranz bekommen wir langsam zu spüren und die folgenden Generationen werden dafür die Rechnung zu bezahlen haben.