Donnerstag, 22. März 2007

Frauen-Hauen

Normalerweise gehe ich ja am BILD-Kasten bestenfalls kopfschüttelnd vorüber. Aber die heutige Schlagzeile was wirklich interessant: "Richterin erlaubt Prügel in der Ehe". Die gute Familien-Richterin hat da im Koran wohl irgend eine Stelle gefunden, die das erlaubt und da es sich um ein marokkanisches Paar gehandelt hat, da hat sie wohl gedacht, daß da die deutschen Gesetze nicht gelten müßten.

Was wäre wohl passiert, wenn die Frau beim Fremdgehen erwischt worden wäre - meines Wissens ist da gleich eine zünftige Steinigung angesagt. Hier dann sogar noch mit Duldung einer deutschen Familien-Richterin.

Haben unsere Richter denn vergessen, daß unsere ganze Gesellschaft und damit auch die Rechtsprechung auf dem Fundament der deutschen Gesetze ruhen? Ist die deutsche Rechtsprechung denn wirklich schon so weit degeneriert, daß an diesen Grundsätzen gerüttelt werden darf, ohne dabei auch nur die geringste Verantwortung für die Folgen an unsere Gesellschaft übernehmen zu müssen?

Rentenerhöhung? Ich fordere eine umgehende Diätenerhöhung!

Das ist ja wohl das Letzte! Da sollen doch diese Rentner doch tatsächlich noch mehr Geld bekommen. Und damit nicht genug, nein, es sind gleich unglaubliche 0,6% mehr! Also ich, ich würde ja sofort eine riesen Party schmeißen und mich vor Jubeln nicht mehr einkriegen. An meiner Türe würde stehen: wegen Reichtum geschlossen. Mein Bänker würde mich hofieren und darum flehen, meinen Reichtum verwalten zu dürfen.

Genug der Ironie. Zurück zur Realität. Was bekommen die Rentner denn tatsächlich? Zum Dank für langjähriges Aufbauen dieses unseres Landes, zum Dank für das Heranziehen einer neuen Generation von Bundesbürgern, zum Dank für Ihren Beitrag zu unserem Wohlstand gibt es jetzt noch einen Tritt in den Allerwertesten hinzu.

Sicherlich, mehr ist eben angesichts leerer Kassen einfach nicht drin. Aber wie können die Kassen denn leer sein, wo die deutsche Exportwirtschaft doch brummt wie nie zuvor? Vielleicht weil eine florierende Wirtschaft nicht unbedingt auch ein Garant für viele neue Arbeitsplätze ist, so wie es uns unsere aktuelle Regierung gerne Tag für Tag auf's Neue weiß zu machen versucht? Fragen wir doch mal unsere hochbezahlten Politiker, wie es denn in Zeiten wie diesen mit unserer Binnennachfrage aussieht? Was heißt hier: "nicht so gut"?

Mein Vorschlag: angesichts der guten Arbeit, die unsere Politiker so Tag für Tag im Schweiße ihres Angesichts leisten, schlage ich für dieses Jahr ebenfalls eine über die Maßen großzügige Diätenerhöhung von 0,6% vor! Na Leute, da kommt Freude auf in Berlin, oder?

Samstag, 17. März 2007

Eltern sollen für Schulausbildung der Kinder bezahlen

Erst einmal klingt der Vorschlag von Herrn Dr. Thomas Goppel bei einer Veranstaltung in München recht vernünftig. Wenn Eltern merken, daß Schulbildung richtig Geld kostet, dann sorgen sie sich vielleicht auch mehr um die Einhaltung der Schulpflichten ihrer Spößlinge.

Laut Plan dieses Politikers sollte dazu das Kindergeld angehoben werden - um satte 100 Euro. Nur mal so am Rande: Kindergeld gilt gemeinhin als Familien-Förderung und Schulausbildung nicht; trotzdem wird hier beides in einen Topf geworfen und kräftig verrührt.

Was wird geschehen? Eltern kaufen sich künftig die Art und Umfang von Bildung, die sie sich leisten können. Reiche Eltern - gute Bildung, arme Eltern - keine Bildung. So einfach. Zwei-Klassen-Gesellschaft von Geburt an, so nenne ich das.

Ich kann nicht verstehen, wie ein scheinbar gebildeter Mensch so einen Schwachsinn auch nur ernsthaft in Erwägung ziehen kann. Oder will er die totale Gesellschaft?

Alkoholverbot für Jugendliche

Irgend wo in unserer Bundeshauptstadt nebenan bei unseren Volksvertretern, da ist es passiert. Ein Jugendlicher hat in einer Kneipe eine so große Menge Alkohol zu sich genommen, daß er sich seit dem im Koma befindet. Ein Skandal!

Und was machen unsere Politiker? Eigentlich würde man erwarten, man würde sich fragen, warum geltende Regeln des Jugendschutzes nicht befolgt wurden. Nein, weit gefehlt. In blindem Aktionismus fordert man gleich ein Alkoholverbot für Jugendliche. Warum wird der Wirt aber nicht belangt, der gegen geltendes Recht verstoßen hat? Ja, dieser Wirt war wirklich besorgt im Fernseh-Interview - aber nicht um den Jugendlichen, sondern um sein Geschäft mit den Koma-Säufern. Wäre der gleiche Jugendliche in einen Supermarkt gegangen, um Bier zu kaufen, er hätte dazu seinen Ausweis vorlegen müssen. In diesem Lokal war das wohl aber nicht erforderlich.

Was wir brauchen sind keine neuerlichen Verbote, sondern erst einmal die Durchsetzung der bestehenden Regeln. Erst wenn sich dabei herausstellt, daß etwas noch nicht ausreichend ist, dann kann und sollte über eine Verschärfung nachdacht werden.