Samstag, 17. März 2007

Eltern sollen für Schulausbildung der Kinder bezahlen

Erst einmal klingt der Vorschlag von Herrn Dr. Thomas Goppel bei einer Veranstaltung in München recht vernünftig. Wenn Eltern merken, daß Schulbildung richtig Geld kostet, dann sorgen sie sich vielleicht auch mehr um die Einhaltung der Schulpflichten ihrer Spößlinge.

Laut Plan dieses Politikers sollte dazu das Kindergeld angehoben werden - um satte 100 Euro. Nur mal so am Rande: Kindergeld gilt gemeinhin als Familien-Förderung und Schulausbildung nicht; trotzdem wird hier beides in einen Topf geworfen und kräftig verrührt.

Was wird geschehen? Eltern kaufen sich künftig die Art und Umfang von Bildung, die sie sich leisten können. Reiche Eltern - gute Bildung, arme Eltern - keine Bildung. So einfach. Zwei-Klassen-Gesellschaft von Geburt an, so nenne ich das.

Ich kann nicht verstehen, wie ein scheinbar gebildeter Mensch so einen Schwachsinn auch nur ernsthaft in Erwägung ziehen kann. Oder will er die totale Gesellschaft?

Alkoholverbot für Jugendliche

Irgend wo in unserer Bundeshauptstadt nebenan bei unseren Volksvertretern, da ist es passiert. Ein Jugendlicher hat in einer Kneipe eine so große Menge Alkohol zu sich genommen, daß er sich seit dem im Koma befindet. Ein Skandal!

Und was machen unsere Politiker? Eigentlich würde man erwarten, man würde sich fragen, warum geltende Regeln des Jugendschutzes nicht befolgt wurden. Nein, weit gefehlt. In blindem Aktionismus fordert man gleich ein Alkoholverbot für Jugendliche. Warum wird der Wirt aber nicht belangt, der gegen geltendes Recht verstoßen hat? Ja, dieser Wirt war wirklich besorgt im Fernseh-Interview - aber nicht um den Jugendlichen, sondern um sein Geschäft mit den Koma-Säufern. Wäre der gleiche Jugendliche in einen Supermarkt gegangen, um Bier zu kaufen, er hätte dazu seinen Ausweis vorlegen müssen. In diesem Lokal war das wohl aber nicht erforderlich.

Was wir brauchen sind keine neuerlichen Verbote, sondern erst einmal die Durchsetzung der bestehenden Regeln. Erst wenn sich dabei herausstellt, daß etwas noch nicht ausreichend ist, dann kann und sollte über eine Verschärfung nachdacht werden.